Das 2023 eröffnete Craemer Kunststoffwerk in Oelde beherbergt neben aktuell fünf Spritzgießmaschinen mit Kapazitäten zwischen 3.200 und 5.500 Tonnen sowie mehreren Schweißanlagen auch einen Extruder-Maschinenpark. In diesem verwandelt die 1912 gegründete Unternehmensgruppe, die seit 1958 auch Kunststoffverarbeitung betreibt, ausgediente Kunststoffprodukte wieder in Qualitätsrohstoffe. Das Craemer Regenerat, genannt Zero Virgin, besteht zu 100 Prozent aus wiedergewonnenem, veredeltem Polyethylen. Dank der jahrzehntelangen Erfahrung der Craemer Fachleute ist es von höchster Güte. „Die Qualität unseres Compounds ist mit der von Neuware vergleichbar“, bestätigt Ralf-Peter Finke, Technischer Leiter Kunststoff und Prokurist, „im Bereich der Müllgroßbehälter übertrifft sie diese sogar“.
Bestandteil der Kreislaufwirtschaft
Der Umwelt zuliebe stellt Craemer unter anderem auch seine jüngste Palettenentwicklung aus dem selbst produzierten Regenerat her. Der Kunststoffspezialist garantiert: Die E3-5 Zero Virgin verfügt über exakt die gleichen Eigenschaften wie die Version aus Neukunststoff. Extrem robust, sehr stabil, schlagzäh und zuverlässig trägt die E3-5 in beiden Varianten 1.400 Kilogramm im Hochregal, ist langlebig und komplett recycelbar. Im Vergleich punktet das Zero Virgin-Modell dazu noch mit dem hohen Nachhaltigkeitsfaktor. Ein wesentlicher Bestandteil der Kreislaufwirtschaft können beide Varianten bleiben – vorausgesetzt, die Nutzer geben die ausgedienten Ladungsträger am Ende ihrer langen Lebensdauer an Craemer zurück.
Produktion mit regenerativen Energien
Weitere Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte der Craemer Gruppe: Sowohl die Spritzgießmaschinen als auch die energieintensiven Extruder im Oelder Werk werden bald mit selbst erzeugten regenerativen Energien versorgt. Bis Ende des Jahres soll der Strom aus der firmeneigenen Windkraftanlage kommen. Eine Fotovoltaikanlage auf der Dachfläche liefert bereits seit Ende Mai 2025 Energie, eine weitere wird auf der Freifläche unterhalb des Windrads entstehen.
Um die Versorgung mit Zero Virgin-Ware auch in wind- und sonnenarmen Monaten sicherzustellen, hat Craemer die Lagerkapazität für Granulat bereits deutlich erhöht: mit der Aufstellung von acht weiteren Aluminiumsilos. Davon eignen sich zwei Unterfahrsilos für die direkte Lkw-Befüllung und den einfachen Transport des losen Schüttguts zu den Produktionsstandorten – den eigenen Werken oder denen der Granulat-Abnehmer. Aktuell verfügt das Craemer Werk in Oelde über 20 Silos mit einer Lagerkapazität von insgesamt rund 4.000 Tonnen.
Windkraftanlage derzeit im Bau
Mit dem Spatenstich im März 2025 ist der Startschuss für die Errichtung der firmeneigenen Windkraftanlage gefallen – auf dem Oelder Betriebsgelände, nur wenige Meter von der Produktionshalle entfernt. Das geplante Windrad mit einer Nabenhöhe von 164 Metern, einer Gesamthöhe von 250 Metern und einer Nennleistung von 6,8 Megawatt ist auf eine Jahresleistung von 16,5 Millionen Kilowattstunden Strom ausgelegt. Das entspricht dem Jahresbedarf von 5.000 Haushalten. „Unser Spritzgießwerk in Oelde verbraucht etwa so viel Energie wie 3.000 Haushalte“, sagt Ralf Westermann, Leiter Anlagenplanung und -beschaffung bei Craemer, „Überschüsse aus der Wind- und Solarstromproduktion können wir ins öffentliche Netz einspeisen oder in unserem nur wenige Kilometer entfernten, Kunststoff- und Metallwerk Herzebrock-Clarholz nutzen.“
Administration: Brocker Straße 1
Logistik, Lieferung, Abholung: Alte Ziegelei 2
33442 Herzebrock-Clarholz