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26.11.2014

Sozial-Oscar für die Firma Craemer

Landrat Sven-Georg Adenauer, Bernhard Goldbeck und Siegbert Geldner von Craemer, Schirmherrin Karin Miele und Dr. Ulrich Kemper, Vorsitzender der Gütersloher Stiftung für psychisch Kranke und geistig Behinderte

Die Firma Craemer aus Herzebrock-Clarholz ist am Dienstagabend mit dem zum neunten Mal im Kreis Gütersloh vergebenen Sozial-Oscar ausgezeichnet worden: (v.l.) Landrat Sven-Georg Adenauer, Bernhard Goldbeck und Siegbert Geldner von Craemer, Schirmherrin Karin Miele und Dr. Ulrich Kemper, Vorsitzender der Gütersloher Stiftung für psychisch Kranke und geistig Behinderte. (Bild: Die Glocke, Neitemeier)

„Einen besseren Arbeitsplatz könnte ich nicht haben.“ Doris Hoffmann lobt ihren Job bei der Firma Craemer über alles. Die Versmolderin ist eine von vier Beschäftigten des Wertkreises mit einem ausgelagerten Arbeitsplatz die bei dem Familienunternehmen in Herzebrock-Clarholz ihr tägliches Brot verdient.

Für dieses Engagement und für weitere Aktivitäten zur beruflichen Integration von psychisch oder geistig beeinträchtigten Menschen ist die Paul Craemer GmbH am Dienstag mit dem Sozial-Oscar ausgezeichnet worden. Zum neunten Mal haben der Kreis Gütersloh und die Gütersloher Stiftung für psychisch kranke und geistig behinderte Menschen mit Schirmherrin Karin Miele die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am Abend im Kreishaus in Gütersloh übergeben. 15 Vorschläge aus dem Kreis waren eingegangen und von der Jury bewertet worden. Craemer war ohne eigenes Wissen von außen vorgeschlagen worden.

Arbeit für benachteiligte Menschen

Dr. Achim Brandenburg, der geschäftsführende Gesellschafter der Craemer-Gruppe (730 Beschäftigte, 190 Millionen Euro Umsatz im Bereich Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau) kannte den Sozial-Oscar selbst vorher nicht, wie er im Vorfeld der Preisverleihung offen einräumte. Dementsprechend sei die Auszeichnung für ihn auch überraschend gekommen. „Es sollte für jedes Unternehmen aber selbstverständlich sein, auch benachteiligten Menschen auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu geben“, gab sich Brandenburg bescheiden.

Genau das sei aber längst nicht der Fall, betonte der Stiftungsvorsitzende Dr. Ulrich Kemper. Deshalb wolle man mit dem Sozial-Oscar vorbildliche berufliche Integrationen öffentlich machen sowie auf die Bedeutung von Arbeitsplätzen und Zuverdienstmöglichkeiten für geistig oder psychisch kranke Menschen hinweisen. Gebraucht zu werden, sei für Benachteiligte besonders wichtig. Kemper: „Mit Beispielen wie dem der Firma Craemer wollen wir andere anstiften.“

Gute Beispiele sollen andere Firmen animieren

Dem in Herzebrock-Clarholz ansässigen Unternehmen ist es selbst nicht anders gegangen. Zwar engagiert man sich dort bereits seit Jahren auf vielfältige Weise für die Gesundheit der Mitarbeiter und beschäftigt Menschen mit psychischen und geistigen Behinderungen. Für die ausgelagerten Wertkreis-Arbeitsplätze gaben Kontakte von Personalleiter Bernhard Goldbeck mit der Firma Großewinkelmann in Rietberg, die 2010 den Sozial-Oscar bekommen hatte, den letzten Anstoß.

„Mit den Wertkreis-Mitarbeitern haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Craemer-Mitgesellschafter Christoph Brandenburg und blickt auf Doris Hoffmann, die voller Elan fertige Metallteile aus Gitterboxen kundengerecht in Kunststoff-Behälter umpackt.

 

Quelle: Tageszeitung "Die Glocke"

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