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13.02.2023

Modernes Kunststoffspritzgießwerk an der A2 eingeweiht

Craemer Attendorn in Aurea

Einweihung im Gewerbepark Aurea: Die Craemer Gruppe startet jetzt die Produktion in ihrem nachhaltigen, auf regenerative Energien ausgerichteten Kunststoffspritzgießwerk. Foto: Craemer Gruppe

Regenerative Energien: Der Bebauungsplan zeigt die Aufstellfläche für das geplante Windrad inklusive Rotorradius (grüner Kreis) und Photovoltaikanlage auf der darunterliegenden Freifläche (pinkfarbene Linie). Abbildung: Craemer Gruppe

Werkseinweihung mit 200 Gästen: (v. l.) Theo Mettenborg (Bürgermeister Rheda-Wiedenbrück), Karin Rodeheger (Bürgermeisterin Oelde), Günter Kozlowski (Geschäftsführer Aurea), Christoph J. Brandenburg (Geschäftsführender Gesellschafter Craemer), Dr. Achim Brandenburg (Seniorchef/Gesellschafter Craemer), Sebastian P. Brandenburg (Geschäftsführender Gesellschafter Craemer), Dr. Mathias Eisenmenger (Architekt), Siegbert Geldner (Geschäftsführer Craemer), Dr. Stefan Engleder und Christopher Vitz (beide Engel-Gruppe)

Mit einem zukunftweisenden Kunststoffspritzgießwerk hat sich Craemer, Spezialist für Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau mit Hauptwerk in Herzebrock-Clarholz, im interkommunalen Gewerbepark Aurea an der Autobahn A2 angesiedelt. Im Beisein von rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, mit Geschäftspartner- und Belegschaftskreis weihte die Geschäftsführung die neue Produktionsstätte am Freitag, 10. Februar 2023 ein. Die Ansiedlung gilt für das 1912 gegründete, in fünfter Generation betriebene Familienunternehmen als Bekenntnis zum Standort Deutschland und Nordrhein-Westfalen wie zur Nachhaltigkeit.

Mit der Einweihung kann jetzt die Produktion in dem neuen, nachhaltigen und auf regenerative Energien ausgerichteten Kunststoffwerk im Gewerbegebiet Aurea starten. „Wir freuen uns, nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur knapp eineinhalb Jahren heute die offizielle Eröffnung und Inbetriebnahme feiern zu können“, betonte der geschäftsführende Gesellschafter Sebastian P. Brandenburg. Dies sei in der 111-jährigen Firmengeschichte ein weiterer, außergewöhnlicher Meilenstein. Mit seinem Bruder Christoph J. Brandenburg, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter, und Geschäftsführer Siegbert Geldner begrüßte er in einer gemeinsamen Einführung etliche hochrangige Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der benachbarten Unternehmen und Kommunen, Geschäftspartnerinnen und -partner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

In einem Video-Grußwort würdigte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Craemer Gruppe, die mit anderen Familienunternehmen und dem Mittelstand dazu beitrage, dass Nordrhein-Westfalen die wichtigste Industrieregion Europas sei. „Seit über einem Jahrhundert ist Craemer fest in der Region verwurzelt. Weil Sie seit jeher Mut und Verantwortung zeigen. Seit über 100 Jahren investieren Sie in sichere, qualifizierte Arbeitsplätze, in wettbewerbsfähige Qualitätsprodukte und damit in die Zukunft Ihrer Region, unseres Landes und in die Menschen“, so Wüst, „Sie beweisen: Ja, es lohnt sich, hier bei uns in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten und zu investieren.“

Grußworte für die am interkommunalen Gewerbegebiet beteiligten drei Gemeinden Herzebrock-Clarholz, Oelde und Rheda-Wiedenbrück übermittelte die Bürgermeisterin der Stadt Oelde, Karin Rodeheger. Vom Maschinenlieferanten, der Engel Gruppe, Schwertberg (Österreich), überbrachten Stefan Engleder, CEO, und Christopher Vitz, Regional President Europe Central, Glückwünsche zum neuen Werk – und der Dank für die 25-jährige Geschäftspartnerschaft. Architekt Dr. Mathias Eisenmenger gab in seinem Vortrag Einblicke in das Bauprojekt und Ralf Westermann stellte als Leiter Anlagenplanung und Beschaffung bei Craemer das Energiekonzept vor. Bei einem Rundgang erkundeten die Gäste den Betrieb und ausstellte Kunststoffprodukte.

17 Hektar Grundstück mit Expansionsfläche

Der Neubau rund zehn Kilometer südlich von Firmenzentrale und Hauptwerk ist mangels Erweiterungsmöglichkeiten in Herzebrock-Clarholz unabdingbar gewesen. Im Frühjahr 2021 erwarb die Craemer Gruppe auf dem rund 80 Hektar umfassenden interregionalen Industriegebiet Aurea der Kommunen Oelde, Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz ein rund 17 Hektar großes Grundstück mit ausreichender Expansionsfläche direkt an der Bundesautobahn A2. Im Herbst 2021 begannen dort die Bauarbeiten.

Das Betriebsgelände in Herzebrock-Clarholz hatte Firmengründer Paul Craemer 1923 gekauft, als das 1912 in der Ortsmitte aufgebaute Unternehmen dort an seine Grenzen stieß. Das größere Firmengelände an der Bundesstraße B64 nach Rheda-Wiedenbrück wuchs über die Jahrzehnte auf rund 18 Hektar. Diese Fläche nehmen heute weitestgehend die drei Geschäftsbereiche Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau sowie ein modernes Technikzentrum mit eigener Forschung und Entwicklung ein. Nach genau 100 Jahren nimmt die Craemer Gruppe auf der Aurea eine fast ebenso große Fläche in Beschlag, mit 17 Hektar die größte des Gewerbeparks.

Das nun fertiggestellte und betriebsbereite, moderne Kunststoffspritzgießwerk auf der Aurea umfasst eine 18.000 Quadratmeter große und bis zu 16 Meter hohe Produktions- und Lagerhalle mit integriertem Büro- und Sozialtrakt. Umgeben ist es von einer rund 10.000 Quadratmeter großen, befestigten Außenfläche für Außenlager, LKW-Umfahrten und Manövrierflächen sowie einem Pkw- und einem Lkw-Parkplatz. Zwölf 27,5 Meter hohe Silos (Durchmesser je 4,2 Meter) im Außenbereich stellen die Versorgung mit Kunststoffgranulat sicher, das Fundament ist für weitere sechs Silos ausgerichtet.

Die Produktionshalle beherbergt aktuell fünf Spitzgießmaschinen mit Kapazitäten zwischen 3.200 und 5.500 Tonnen. Ein Extruder erzeugt hochwertiges Rezyklat aus ausgedienten Craemer Kunststoffprodukten, in Kürze werden drei Schweißanlagen für Neuprodukte aufgestellt. An den zunächst rund 50 neuen Arbeitsplätzen werden in erster Linie Paletten und Palettenboxen, Lager- und Transportbehälter sowie Müllgroßbehälter aus hochwertigem Polyethylen (PE) gefertigt werden. Bei weiterem Wachstum bietet die Halle Raumkapazität für zwei zusätzliche große Spritzgießmaschinen.

Regenerative Energien zur Stromversorgung

Da die Kunststoffspritzgießfertigung sehr energieintensiv ist, setzt das Unternehmen bei der Stromversorgung am neuen Standort auf regenerative Energien. Geplant ist die Errichtung eines Windrads mit einer Gesamthöhe von etwa 250 Metern. Die Jahresleistung der Anlage ist auf 16,5 Millionen Kilowattstunden Strom ausgelegt (entspricht dem Bedarf von 5.000 Haushalten), Überkapazitäten sollen am Hauptsitz in Herzebrock-Clarholz genutzt werden. Nach Einreichung der Gutachten Ende 2022 bedarf es jetzt der Genehmigung der Baubehörde des Kreises Warendorf. Auf der Aurea sind bereits neun Windkrafträder in Betrieb, die Craemer Gruppe rechnet mit einer Inbetriebnahme ihres Windrads ab 2025.

Neben Windkraft wird Craemer auf dem neuen Firmengrundstück in absehbarer Zukunft auch Sonnenenergie nutzen. Geplant sind Photovoltaikanlagen auf der Freifläche unter dem künftigen Windrad und auf der kompletten Dachfläche der Produktionshalle. Der gesamte Werkneubau entspricht in seiner Bauweise KfW-55, dem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelten Standard für energieeffiziente Häuser. Diese gelten als besonders umweltfreundlich: Sie verbrauchen nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus. „Wenn alles steht, werden sich die Gesamtinvestitionen in den neuen Werkstandort auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag belaufen“, so Christoph J. Brandenburg.

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