Intermarché bezieht mehr als 250.000 Craemer Kunststoffpaletten

Auftragsvorbereitung in einem der Intermarché Distributionszentren.

Craemer Kunststoffpaletten werden auf einem Metallrahmen positioniert bevor die Kommissionierung im Lager beginnt.

Sobald der Kommissionierprozesse abgeschlossen ist, werden die Bestellungen an die Märkte ausgeliefert.

Als erste große französische Handelskette hat Intermarché die intralogistischen Prozesse zwischen Distributionszentren und angeschlossenen Märkten auf einen eigenen Kunststoffpaletten-Pool umgestellt. Mit der Einführung von mehr als 250.000 Kunststoffpaletten in 35 Logistikzentren hat das Unternehmen die Mietpalette damit hinter sich gelassen.

Der Craemer Kunststoffpaletten-Pool, eingeführt von ITM Logistique Alimentaire International/International Food Logistics (ITM LAI), ist Teil eines umfassenden Optimierungsplans, der die Logistikkosten senken und die Automatisierung der Läger fördern soll. „Die Produktivität verbessern, Qualität und Rückverfolgbarkeit von Produkten garantieren und überall hin besser und günstiger liefern: Das ist die Logistikkultur der Mousquetaires“, erzählt Samuel Bidolet, Logistikleiter bei ITM LAI. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Lösungen, um unsere Logistikleistung zu verbessern und unseren Märkten den besten Service zum besten Preis bieten zu können. Dass wir nun unseren eigenen Kunststoffpaletten-Pool haben, folgt sowohl einer ökonomischen Logik als auch unserem Wunsch nach verstärkter Lagerautomatisierung.“

Kunststoffpaletten mit überzeugender Leistung

Das französische Handelsunternehmen hat sich nach einer intensiven Testphase für Kunststoffpaletten aus dem Hause Craemer entschieden. In vier ITM LAI Logistikzentren wurden, über einen Zeitraum von zwei Jahren, Paletten von insgesamt sechs Herstellern getestet. Drei Kriterien wurden dabei untersucht: die Verlustrate, die Rücklaufrate sowie die Bruchrate. Letzteres war für die Entscheidung maßgebend. Die Craemer Kunststoffpalette erwies sich, im Gegensatz zu den anderen getesteten Paletten, als äußerst robust und überzeugte mit einer Bruchrate von lediglich 1 zu 1000, häufig hervorgerufen durch Anwendungsfehler. Dank des einstückigen Herstellungsverfahrens sind Craemer Kunststoffpaletten deutlich robuster als andere Paletten.  

Inzwischen hat ITM LAI 60.000 Kunststoffhalbpaletten (Modell CR2, 800 x 600 mm) sowie 200.000 Kunststoffpaletten im Euromaß (Modell D1 ECO, 1200 x 800 mm) von Craemer bezogen. Die Paletten sind leicht, jedoch robust und für den Einsatz in Bereichen mit signifikanten Temperaturschwankungen geeignet.

„Wir haben ITM LAI während des gesamten Projektes begleitet um die genauen Anforderungen an die Palette zu erfassen. Nur so konnten wir dem Logistikteam eine Kunststoffpalette anbieten, die genau zu den täglichen Anwendungen passt“, erklärt Jean-Luc Leroux, Sales Manager bei Craemer France. Die D1 ECO Kunststoffpalette wurde zusätzlich mit drei Stahlprofilen verstärkt um Tragfähigkeiten von 5.000 kg bei statischer, 1.250 kg bei dynamischer Last und 1.000 kg im Hochregal zu erreichen. Um auch die Ladungssicherheit zusätzlich zu erhöhen, wurden 14 Antirutschstopfen integriert.

„Damit unsere Palette den speziellen Anforderungen von ITM LAI gerecht wird, haben wir sie weiterentwickelt. Vom Lager bis zu den angeschlossenen Märkten kommen täglich viele Mitarbeiter mit den Paletten in Berührung. Daher haben wir die Testphase genutzt und zahlreiche Abteilungen bei der Auswahl der neuen Palette involviert. Auf Grundlage dieser Rückmeldungen haben wir einige Anpassungen an der Palette vorgenommen, wie beispielsweise die 7 mm Außenkanten für sichere Stapelbarkeit und die Folienecken für den idealen Halt von Stretchfolie“, erklärt Jean-Luc Leroux weiter.

Die Paletten werden bei ITM LAI für die nachgelagerte Logistik genutzt und bewegen sich in einem geschlossenen Kreislauf zwischen den Distributionszentren und den Märkten des Handelsunternehmens. Jede Palette ist mit zwei Barcodes ausgestattet, die Rückverfolgbarkeit ist somit gewährleistet. „Wir überwachen den Durchlauf der Paletten um sicherzustellen, dass sie zur Basis zurückkehren“, erklärt Benoït Dubuisson, Logistikleiter für Intermarché Region Nord. „Die Paletten werden daher in den Märkten registriert und kehren anschließend in den Kreislauf zurück. Jede Palette macht etwa einen Umlauf pro Woche, somit erfassen wir rund 50 Umläufe pro Jahr und pro Palette. Das passt zu unserer Zielsetzung, nach 2,5 Jahren den Return on Investment zu erreichen. Die Stückkosten einer Kunststoffpalette sind natürlich höher als die einer Holzpalette, doch sie beweist ihre Profitabilität durch ihre Lebensdauer.“

Rückgang von RSI-Syndromen und Arbeitsunfällen

Neben rein ökonomischen Beweggründen war es auch die Aussicht auf einen sicheren, leichten und praktischen Ladungsträger für die Mitarbeiter, die täglich mit den Paletten arbeiten. Im Vergleich zu einer 22 oder 23 kg schweren Holzpalette, ist die Kunststoffpalette von Craemer mit 14 kg deutlich leichter. Durch ihre glatte Oberfläche kann sie auch ohne Handschuhe bewegt werden, ohne das Risiko von Augenverletzungen oder andere Verletzungen durch Absplitterungen. „Erfreulicherweise konnten wir seit Einführung des Kunststoffpaletten-Pools einen deutlichen Rückgang von RSI-Syndromen und Arbeitsunfällen feststellen“, berichtet Samuel Bidolet.

Der Erfolg der Umstellung liegt laut Alain Peire, Verpackungsmanager bei ITM LAI, auch darin, dass die verantwortlichen Mitarbeiter im Handling der Läger und Märkte von dem Wechsel überzeugt sind: „Es ist offensichtlich, dass uns absolut nichts davon überzeugen könnte zu Holz zurückzukehren.“ Die Kunststoffpalette hat zahlreiche Vorteile: Im Gegensatz zu Ladungsträgern aus Holz zieht sie keine Feuchtigkeit, ist wasserdicht und rostfrei. Auch bei Stürzen oder Stoßeinwirkungen durch Flurförderzeuge ist die Kunststoffpalette widerstandsfähiger als ihr Pendant aus Holz. Durch ihr gleichbleibendes Tara-Gewicht und geringe Durchbiegungswerte ist sie ideal für das Handling in allen Bereichen, vom Kettenförderer bis zum Palettierer.

Nachhaltige Entwicklung

Die Entwicklung dieser Lösung steht im Einklang mit den Umweltschutzbemühungen der Mousquetaires Gruppe. „Zahlreiche Intermarché Märkte engagieren sich seit einigen Jahren in lokalen Umweltaktionen für nachhaltige Entwicklungen. Wir haben beispielsweise in den letzten zwei Jahren 7,5 Hektar Waldbestand in Aquitaine wieder aufgeforstet. Mit der Craemer Kunststoffpalette haben wir eine ökonomische Lösung entwickelt, die auch gut zu unserem ökologischen Engagement passt. Die D1 ECO wird aus HDPE Regenerat aus bekannten Quellen gefertigt und kann unbegrenzt recycelt werden. Sollte eine Palette einmal nicht mehr einsatzfähig sein, nimmt Craemer sie zurück und recycelt das Material“, so Samuel Bidolet.

Bart Vandekerkhof, Geschäftsführer von Craemer France unterstreicht: „Unsere Kunststoffpaletten haben eine lange Lebensdauer und sind deutlich langlebiger als Holz oder Wellpappe. Zudem recyceln wir 100% unserer Paletten am Ende ihrer Nutzungszeit. Durch die  Einführung dieses Kunststoffpaletten-Pools kann die gesamte Supply Chain ökologischer gestaltet werden, etwa durch die Optimierung von Rücktransporten und LKW Beladungen.“

ITM LAI hat den Kunststoffpaletten-Pool im Jahr 2015 eingeführt. Er ist voll funktionsfähig und läuft aktuell in Vollauslastung. Mit rund 50 Umläufen pro Jahr und einer Bruchrate von 1 zu 1000 ist die Zielvorgabe erreicht. Die Craemer Kunststoffpalette hat bewiesen, dass sie nicht nur ökonomischer, sicherer und praktischer ist, sondern auch ökologischer als eine Holzpalette: „Wir freuen uns über die gute Partnerschaft mit ITM LAI und darüber, dass wir Teil der Umsetzung eines Logistikkonzepts der Zukunft sind“, resümiert Bart Vandekerkhof.